Meine erlebte Faschingsdiensttagsgeschichte

Begegnung am 28.02.2017 vor der Dresdner Frauenkirche:

„Migrantischer Schmarotzer” trifft auf „Deutsche Leitkultur”

oder

„Ein Deutsch-Intensivsprachkurs”

Roberto N., ein 63jähriger Dresdner in Bundeswehrkampfjacke und Tarnrucksack, aus welchem ein Totengerippe winkt, diskutiert am Faschingsdiensttag vor der temporären Antikriegsskupltur „Monument” von Manaf Halbounis mit drei aufgerichtete Bussen an der Dresdener Frauenkirche:   Was denn dieser Schrott hier zu suchen hat!? […] Da könne man doch auch genauso gut ein paar Polizeiautos hier aufschichten!!   mit dem aus dem Syrien-Krieg geflüchteten S. (Name mir bekannt). — S. kam vor zwei jahren nach Deutschland und studiert jetzt in Dresden Architektur.

Hintergrundinfo: Am 13.02.1945, dem Faschingsdienstag, begannen mehrtägige, schwerste Bombardements auf Dresden. Diese bedeuteten für bis zu 25.000 Menschen den Tod und für weitere hunderttausende Obdachlosigkeit, Not und Elend.

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Teilzitat von der Internetseite des Kunsthaus Dresden über die Skulptur „Monument” von Manaf Halbouni:

[…] Mit der Skulptur „Monument”, die im Rahmen des Kulturfestes Am Fluss und des Dresdner Gedenkens für die Opfer von Krieg und Gewalt auf dem Neumarkt aufgestellt wird, setzt der Künstler Manaf Halbouni ein Zeichen für Frieden, Freiheit und Menschlichkeit. Manaf Halbounis Skulptur bezieht sich auf die gegenwärtige Situation in Syrien. Das Motiv der aufgerichteten Busse greift ein Bild aus Aleppo auf, das bereits im März 2015 durch die Medien ging: Es zeigt eine Straße im Ostteil der Stadt, abgeschirmt durch drei Buswracks, die notdürftig mit Drahtseilen zwischen den Häusern verspannt wurden. Eine von unzähligen Straßensperren, die während der Kampfhandlungen in der Stadt errichtet wurden, um das Leben von Menschen zu schützen. Manaf Halbouni schafft mit dem Bild der aufgestellten Busse eine Verbindung zwischen der Situation der Menschen im Nahen Osten und in Europa: Ihr Leid und ihre unaussprechlichen Verluste, aber auch ihre Hoffnung auf Wiederaufbau und Frieden. […] Quelle

Inzwischen löste die bis zum 3. April 2017 aufgestellete „Aleppo-Installation” vor der Frauenkirche heftige Auseinansetzungen aus.





Kommentare

5 Antworten zu „Meine erlebte Faschingsdiensttagsgeschichte“

  1. Muhaha!

    Der  „migrantische Schmarotzer”  trifft auf  „Deutsche Leitkultur”  — Volltreffer, versenkt!

    Zum Brüllen…

    P.

  2. Fast surreal aber hoffnungsvoll! Gute Aufnahmen.

  3. Hallo P.,

    danke für Deine prasseltrockene, tiefschwaze, brachial-romantische Sicht. Ich habe mir erlaubt, einen Teil davon für eine zweite alternative Überschrift nachräglich oben zu verwenden.

    LG, BILDERMANN

  4. Okzident trifft Orient … alter Schwede. Eine echt gute Bildreportage.

  5. einmal pank immer pank, das nenne ich Überzeugung!

    CSPR